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Dr. Simone Schimpf,
Leitung des Neuen Museums Nürnberg

 

Jan Gemeinhardts zeitlose Landschaften

 

 

In einem Jahr, in dem landauf, landab Caspar David Friedrichs Landschaftsgemälde gefeiert

werden und Tausende von Menschen in die Museen strömen, kommt Jan Gemeinhardts

Miniaturmalerei eine besondere Aufmerksamkeit zu.

 

Wer traut sich heute noch, in der Akademiezeit mit klassischer Landschaftsmalerei zu beginnen, die durch die zahlreichen Waldstücke und mit dramatischen Lichtverhältnissen durchaus an romantische Malerei anknüpft?

Jan Gemeinhardt liebt die geheimnisvollen

Abend- und Nachtszenen, die weitaus mehr können, als an eine malerische Traditionslinie

anzuknüpfen. Es sind menschenleere
Szenen – ohne C.D.F.s legendäre Rückengestalten –, die vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber spätestens bei dem zweiten viele Fragen aufwerfen.

 

Sind es apokalyptische Szenen nach einer Umweltkatastrophe oder dem Aufprall eines

Meteoriten? Manchmal gibt es magische rote Lichtquellen, die Lavaströme unter der

Bodenoberfläche sein könnten oder ein Glühen am Waldrand. Mondschein, letzte

durchbrechende Sonnenstrahlen an einem Wintertag, Flammen und Sternendunst: Die

Stimmung ist meist erhaben, geradezu feierlich und doch liegt immer die Bedrohung darin, dass der Schein trügt und dies eigentlich das letzte Bild der Erde ist.

 

Jan Gemeinhardt bedient sich vieler zeitgenössischer Bildanregungen. Da spielen Filme und Games ebenso eine Rolle wie die tagesaktuelle Berichterstattung über den Klimawandel.

 

Science Fiction, Dystopie, reale Szenarien und eine lange Tradition der Malerei verbinden

sich bei Jan Gemeinhardt zu einer einzigartigen Landschaftsmalerei, die äußerst zeitgemäß ist.

 

Seine Naturdarstellung ist heimelig und unheimlich zugleich. Sie ist in den nahe gelegenen Fichtenwäldern zu finden, die vom Borkenkäfer befallen sind, oder liegt in düsterer Vorzeit oder in weiter Zukunft. Ohne große fiktiven Beigaben gelingt ihm ein unwirkliches Szenario.

 

Der Maler verstärkt diesen Eindruck durch die Wahl des Formats. Die Verdichtung auf eine

extrem kleine Leinwand erhöht die Dringlichkeit. Wo sind wir in diesen Bildern? Schon mitten drin?

 

Jan Gemeinhardt gelingt es, eine eigenständige Landschaftsmalerei zu entwickeln, die viel über unsere Zeit erzählt und doch völlig zeitlos wirkt.

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